Audit Beruf und Familie

Eine Verwaltung, die sich als familienfreundlich zertifizieren lassen will, bietet ihren Mitarbeitenden zum Beispiel Unterstützung
bei der Kinderbetreuung. (Foto: A.J. Schmidt)

Seit 2010 trägt die Stadtverwaltung das Zertifikat zum Audit Beruf und Familie. Kürzlich fand eine Re-Auditierung statt. Das heißt, die Zertifizierung als familienfreundlicher Betrieb ist uns für weitere drei Jahre sicher. Na und? Ein kurzes Gespräch mit der Auditorin Ursula Nicola-Hesse.

Wer mit städtischen Mails zu tun hat, sieht an deren Ende das Audit-Logo. Was dieses Audit ihm oder ihr bringt, wissen aber nicht alle. Also – was bringt´s?

Ursula Nicola-Hesse: Es steht für Rahmenbedingungen, Kultur und die Bereitschaft zur Weiterentwicklung eines Unternehmens, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Es wird somit als Auszeichnung verstanden.

Wo kommt dabei eine Auditorin ins Spiel?

Nicola-Hesse: Ich begleite Arbeitgeber, die ihre Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit verbessern möchten. Hierzu verschaffe ich mir regelmäßig einen Überblick über die Lage beim jeweiligen Unternehmen. Dann erarbeite ich unter Einbezug von Mitarbeitenden mit den Ansprechpersonen für das Audit in der Organisation – im Fall der Stadtverwaltung Freiburg also mit dem HPA – einen Handlungsplan für die kommenden drei Jahre und begleite seine Umsetzung.

Sie sind seit 2010 dabei. Wo stand unsere Verwaltung damals?

Nicola-Hesse: Freiburg war schon zum Audit-Start gut aufgestellt. Es gab bereits die flexiblen Teilzeitmodelle, auch für Führungskräfte, viele Möglichkeiten zu Fortbildungen in diesem Bereich und auch viele individuelle Lösungen.

Und wo stehen wir heute?

Nicola-Hesse: Die Stadtverwaltung Freiburg ist schon sehr weit gekommen. Das Thema hat einen hohen Stellenwert und als Auditorin sehe ich, dass die Stadtverwaltung ihre Möglichkeiten konsequent weiterentwickelt. Im Rahmen des Audit gibt es jetzt unter anderem neue Homeoffice-Lösungen, Angebote zur Ferienbetreuung, Veranstaltungen zum Thema Pflege und Unterstützung bei Kinderbetreuung und viele Seminare für Führungskräfte.

Haben Sie den Eindruck, dass diese Angebote gut genutzt werden?

Nicola-Hesse: Die Mitarbeitenden und die Führungskräfte sind in der Regel gut darüber informiert. Aber natürlich ist es für alle eine Herausforderung, die flexiblen Möglichkeiten zu koordinieren. Häufig wirken sich Lösungen für einzelne Mitarbeiter auf andere Kolleginnen oder gar das ganze Team aus. Dieser Aspekt der Arbeitskultur sowie die Information über bestehende Angebote kann daher sicher noch gefördert werden.