Anja Schwab vom Seniorenbüro FReiburg
ArbeitsweltVereinbarkeit

Unterstützung die ankommt

 

Das Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt ist eine Beratungsstelle für Freiburger*innen sowie für alle städtischen Mitarbeitenden, selbst wenn sie nicht in Freiburg wohnen. Hier bekommen sie Hilfe und Beratung bei allen Fragen rund um die Themen Alter, Pflege und Unterstützung von Angehörigen.

„Unsere Zielgruppe sind Menschen jeden Alters mit Pflegebedarf und Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Letztere sind tatsächlich die größte Gruppe, die zu uns kommt“, sagt Anja Schwab, seit 2019 Leiterin des Seniorenbüros. Die Sozialwirtin und ihr Team informieren, beraten und unterstützen. Zum Beispiel zu wichtigen Vorsorgeschritten oder bei Hilfs- und Pflegebedarf. Bei städtischen Mitarbeitenden beantworten sie Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten und zur Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf.

Häufig wenden sich Betroffene gar nicht mit einer konkreten Frage an das Seniorenbüro. Vielmehr schildern sie ihre allgemeine Notsituation oder Überforderung bei der Pflege von Angehörigen – insbesondere wenn Pflege plötzlich notwendig wird. „Die Betroffenen stehen vor einem riesigen Berg an Fragen und wir versuchen diese gemeinsam zu sortieren, bürokratische Hürden zu meistern und über passende Arbeitszeitmodelle aufzuklären“, sagt Anja Schwab.

Die Stadt als Arbeitgeberin bietet eine tolle Flexibilität und Offenheit, um Lösungen für Mitarbeitende zu finden, die in die Betreuung und Pflege eingebunden sind. „Ich erlebe es immer wieder, dass auch Führungskräfte für flexible Arbeitszeitmodellen offen sind“, sagt die Sozialwirtin.

Pflege von Angehörigen

Auch Führungskräfte pflegen Angehörige. So kümmert sich Thomas Wiesler, Leiter des Amt für Digitales und IT DIGIT, um seine an Demenz erkrankte Mutter. Machbar sei das bisher durch ein unterstützendes Netzwerk aus Familie, Sozialdienst und Tagespflege. Die Möglichkeit des mobilen Arbeitens via Smartphone und Notebook ist für den Amtsleiter ein großer Benefit bei der Vereinbarkeit von Pflege und Beruf.

Seit einem Jahr ist Wieslers Mutter in der Pflegegrad 4. Der Spagat gelinge nur aufgrund seiner früheren Erfahrungen aus der Tätigkeit als Zivildienstleistender in einem Krankenhaus. Gemeinsam mit dem Seniorenbüro sucht er aktuell nach einer passenden Pflegeeinrichtung für seine Mutter und damit nach einer langfristigen Lösung. Anja Schwab und ihr Team helfen Thomas Wiesler dabei vor allem auch durch den Bürokratiedschungel.

Die standardisierten Formulare für alle Freiburger Pflegeeinrichtungen seien eine große Erleichterung, so Wiesler. „Dass ich diese Formulare nicht selbst bei den einzelnen Pflegedienstleistern einreichen muss, ist ein großer Wurf“, sagt der Amtsleiter. Er möchte alle Betroffenen ermutigen, das Angebot des Seniorenbüros zu nutzen, um für sie und die zu Pflegenden zu einer guten Lösung zu kommen.

Vorzeitig Vorsorgen

Durch Informationsveranstaltungen, Gesprächskreise und Vorträge möchte das Seniorenbüro die Themen Alter und Pflege enttabuisieren. „Viele Menschen fällt es schwer, sich damit auseinanderzusetzen“, sagt Schwab. „Wir plädieren dafür, einige Dinge frühzeitig zu regeln, bevor es zu einer Notsituation kommt.“  Vertretungsregelungen, Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten, aber auch eigene Wünsche kommunizieren und mit den Angehörigen rechtzeitig austauschen, seien das A und O für eine gute Vorsorge.

 

 

Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt

Fehrenbachallee 12
79106 Freiburg
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📞 0761 201-3032
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