ArbeitsweltFency Bauzaun

Reinigen, füttern, kuscheln

Josué Peralta ist auf unserem aktuellen Fency Bauzaun im Stühlinger zu sehen. Er macht seine Ausbildung zum Tierpfleger im Mundenhof, ist im zweiten Lehrjahr, kennt die Namen beinahe aller Tiere und nimmt uns Anfang September mit auf seinen allmorgendlichen Arbeitsrundgang.

Um acht Uhr kommt Josué gut gelaunt auf einem Lasten-E-Bike zum vereinbarten Treffpunkt am Aquarium. Sein Arbeitstag ist bereits eine Stunde alt. Ausgerüstet mit Rechen und großer Kehrschaufel geht es zum ersten Außengehege an diesem Tag, zu den Pferden. „Anfangs hatte ich Respekt vor denen, da sie sehr groß sind und einen treten können“, sagt der 25-Jährige. Inzwischen betritt er das Gehege wie andere ihr Wohnzimmer. Nachdem er die Futterbehälter geputzt hat, füllt der Tierpfleger in Ausbildung sie mit neuem Heu.

Alle vier Auszubildenden des Mundenhofs wechseln im Zweimonats-Rhythmus den Bereich. Josué ist aktuell, zusammen mit anderen Tierpfleger*innen, in den Außengehegen eingeteilt. In ein paar Wochen geht es für ihn wieder nach Ettlingen in die begleitende Schule. Auch das ist Abwechslung im Ausbildungsalltag. „Ich bin ein guter Schüler“, sagt Josué stolz. Darum und wegen seiner vorher abgeschlossenen Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik, kann er seine Ausbildungszeit von drei auf zwei Jahre verkürzen.

Für ihn ist Tierpfleger sein Traumberuf und der Mundenhof der ideale Arbeitsort. „Hier geht es den Tieren gut, es ist kein klassischer Zoo und man hat die Chance, seine Ideen mit einzubringen und sie umzusetzen.“

Josué bei seiner Arbeit im Lama-Außengehege.

Bollensammler voraus

Nach den Pferden sind an diesem Morgen die Kamele dran. Ihre Koppel liegt direkt gegenüber. Sie wurden an den Zaun gebunden und warten, bis ihr großes Freigehege von den Kameläpfeln des vergangenen Tages gereinigt wurden.

Für Josué und seine Kolleg*innen heißt das: die Äpfel zusammenrechen, in die große Kehrschaufel schieben und alles möglichst zu einer großen Straße zusammentragen. Dann kommt der Einsatz des „Bollensammlers“. Ein Gefährt mit einer großen Gummibürste vorne, mit deren Hilfe die Hinterlassenschaften der Tiere ganz einfach aufgesammelt und weggebracht werden.

Jeden Morgen sind Josué und die anderen Tierpfleger*innen mit diesen Aufgaben beschäftigt: Gehege reinigen und füttern. Doch es gehört durchaus mehr dazu: „Wir schauen uns die Tiere gut an und achten darauf, ob es ihnen gut geht“, sagt Josué. Erst kürzlich, bei seinem Wochenenddienst, sei ihm aufgefallen, dass ein Ziegenbock einen sehr dicken Bauch hatte. Josué meldete es den Kolleg*innen und der Tierärztin. Tatsächlich hatte der Bock etwas am Pansen, dem ersten Magenabschnitt bei Wiederkäuern. Dank der aufmerksamen Beobachtung und den richtigen Medikamenten, konnte dem Bock schnell geholfen werden.

Spuckende Lamas und neugierige Wasserbüffel

Mit dem Fahrrad geht es zum nächsten Gehege. Die große Wiese teilen sich die Lamas, zusammen mit Heidschnucken und Nandus. Während die letzten beiden eher scheu sind, ist das ein oder andere Lama wesentlich neugieriger. Vor allem Pio, ein männliches Lama, schaut sich alles, was um ihn herum passiert, ganz genau an. Schon einmal angespuckt worden, Josué? „Tatsächlich ein einziges Mal“, lacht der 25-Jährige.

Tierpfleger im Mundenhof
Lama Pio schnuppert neugierig am Bollensammler.

Nachdem auch die Koppel sowie der Lama-Stall geputzt und mit neuem Stroh ausgelegt wurde, geht es für Josué und seine Kolleg*innen in eine kurze Frühstückspause. Im Anschluss stehen für den Azubi noch die Außengehege der schottischen Hochlandrinder, der Zwergziegen und Wollschweine, dem Damwild, den Yaks und den Kaschmirziegen an. Ab 12 Uhr sind die Aufräumarbeiten erledigt und es stehen andere Punkte auf dem To-Do-Zettel: Die Kratzbürsten bei den Bergziegen auswechseln, Klauenpflege bei den kleineren Huftieren oder Reparaturen an den Ställen. Mit knapp 40 verschiedenen Tierarten auf dem großen Gelände mit seinen weitläufigen Koppeln gibt es immer etwas zu tun.

Und was sind jetzt die Mundenhof-Lieblingstiere von Josué? „Die Wasserbüffel“, sagt er, „Sie sind tatsächlich neugierig und zutraulich.“

 

Josué auf unserem Fency

Josué ist Tierpfleger im Freiburger Mundenhof.

 

Du möchtest Dir alle Kandidat*innen auf unserem Fency ansehen und so noch mehr über die Menschen und deren Aufgaben bei der Freiburger Stadtverwaltung erfahren? Dann schau doch vorbei! Der Fency steht zwischen dem bestehenden Rathaus im Stühlinger und dem Bau des neuen Rathaus Gebäudes.