Arbeitswelt

Türen auf und ab aufs Rad

2042 soll hier das letzte Haus gebaut werden. Insgesamt 6.900 Wohnungen entstehen auf einer Fläche von knapp 150 Fußballfeldern in Freiburgs neuem Stadtteil Dietenbach. Schwer vorstellbar, wenn man aktuell zwischen Maisfeldern, Blumenwiese und jeder Menge Schotter steht. Wie gut, dass es die Projektgruppe Dietenbach gibt, bei der die Profis wunderbar veranschaulichen können, was hier Großes entsteht.

Mit über 40 Ämtern, 5 Eigenbetrieben und 8 Ortsverwaltungen ist bei der Stadtverwaltung ordentlich was geboten. Aber was macht eigentlich das Forstamt? Welchen Aufgaben widmen sich die Kolleg*innen aus dem Amt für Schule und Bildung? Und wie arbeitet der Gemeindevollzugsdienst? Um den städtischen Mitarbeitenden die Möglichkeit zu bieten, auch einmal in andere Bereiche der Stadtverwaltung zu spicken, wurde vor gut drei Jahren das Programm „Türen auf“ initiiert.

Vergangenen Mittwochnachmittag stehen daher 13 Menschen aus den unterschiedlichsten Ämtern und Dienststellen am Mundenhof parat. Mit grell-leuchtenden Warnwesten nicht zu übersehen – safety first! Doch bevor sich die Gruppe auf den Fahrrädern in Bewegung setzt, um den künftig neuen Stadtteil zu erkunden, erklärt Ingo Breuker, stellvertretender Leiter der Projektgruppe, vor einem Modellbau im neuen Pavillon Dietenbach, wie der Stadtteil einmal aussehen soll.

 KiTas und Gemeinschaftsschule

Holzbauweise, viele Grünflächen, schattige Parkanlagen und quirlige Quartierstreffen sollen entstehen. Inklusiv, barrierefrei, sozial, grün – Schlagworte, die sitzen und Ideen, die beeindrucken. Also ab aufs Rad und rein ins Geschehen. Entlang am Käslebach, vorbei am Sport vor Ort Rieselfeld e.V. und über weiter über Schotterwege. Immer wieder bleibt die Gruppe stehen, eine große Tafel wird in die Luft gehalten, auf der zu sehen ist, wie es hier einmal aussehen soll. 22 KiTas und eine Gemeinschaftsschule für über 1.600 Kinder und Jugendliche werden unter anderem umgesetzt. Die ersten Schüler*innen sollen bereits 2029 im ersten Gebäudeabschnitt unterrichtet werden.

Noch zeigt Breuker dabei auf ein weites Feld. Das meiste wurde bisher unter der Erde vorbereitet, um bald mit dem Hochbau beginnen zu können: Es wird gebohrt, gebaggert, Schotter auf und anderswo abgetragen, Rohre wurden und werden verlegt. Steffen Bitter, bei der Projektgruppe für die Erschließung zuständig, erklärt, wie hier einmal durch CO2-freie Fernwärme und dank Photovoltaik auf beinahe jedem Flachdach ein klimaneutraler Stadtteil entstehen soll.

Es geht vorbei an zukünftigen Straßenbahnhaltestellen, man verweilt dort, wo einmal der große Marktplatz entstehen wird (etwa so groß wie der Münsterplatz) und radelt an dem Bach entlang, der dem Stadtteil seinen Namen verliehen hat. Nach zwei Stunden ist das „Türen auf“-Programm im Dietenbach zu Ende und die Teilnehmenden sind glücklich darüber, so viel spannenden neuen Input bekommen zu haben.